Mitgliederversammlung/ Virtuelle Jahrestagung des Bundesverbandes Abonnement 20. Oktober 2020
Der Bundesverband Abonnement hat die Prüfung aus Sicht vieler Mitglieder bestanden: Zum ersten Mal wurde am 20. Oktober die Jahrestagung -zeitversetzt nach der Absage der Tagung im Mai dieses Jahres- virtuell, als Videokonferenz durchgeführt.
Die Reaktionen waren ausnahmslos positiv: „Die Messlatte für derartige Online-Konferenzen wurde hoch gelegt“, so ein Teilnehmer danach.
Ermöglicht wurde dies durch die sehr intensive Vorbereitung der Firma Beckoffice und professionelle Sendung aus einem Hamburger Studio, wo sich Vorstand und Geschäftsführer versammelt hatten, mit entsprechender Streaming-Bandbreite und digitaler, gesetzeskonformer Abstimmung inkl. remote Anzeige der Ergebnisse.
Mehrwerte für die Mitglieder
Verbandsvorsitzender Martin Lange konnte neben seinen Stellvertretern Andreas Klinkmann und Frank Reh aus dem Studio über einige Ergebnisse der im Zuge der vom Vorstand eingeleiteten strategischen Neuausrichtung berichten: „ Konkreten Mehrwert schaffen“ ist das Leitbild der Strategie, die nicht grundlegend verändern, sondern das Spektrum erweitern will.
Der im vergangenen Jahr neu gewählte Vorstand hatte hierzu 15 Strategiepunkte entwickelt, die in neuen Arbeitsgruppen gebündelt wurden:
Eine Überarbeitung der Verbandsstatistiken, Generierung relevanter Geschäftskennziffern, die Fixierung von Branchenusancen sowie Verstärkung diverser Anforderungen im Bereich Service&Technik mit dem Ziel der Standardisierung und Beschleunigung von Melderoutinen standen in den vergangenen Monaten und stehen weiterhin im Vordergrund. Darüber hinaus ist aus dem Fachbeirat Online-Handel die konzertierte Marketingkampagne Marketing Power Woche entwickelt worden, deren bisherige Erfolge Andreas Hübel (Leserservice) im öffentlichen Programmteil der Jahrestagung vorstellen konnte.
Vielfalt in den Gremien
Dabei ist ein besonderer Wert die Zusammensetzung der Verbandsarbeitsgruppen mit Experten aus den WBZ-Unternehmen, den Verlagen und Dienstleistungsunterneh-men.
In dieser Vielfalt sei das gemeinsame Ziel, „auch in noch engerem Zusammenschluss mit anderen Verbänden einen Rahmen für ökonomische Kundenbeziehungen zu schaffen“, so Martin Lange. So habe sich die enge Zusammenarbeit mit dem VDZ und der dortigen Expertise „ganz nah an der Politik“ sowie auch die Mitgliedschaft im ZAW bewährt.
Ordnungspolitische Herausforderungen
Dies gilt laut Verbandsvorstand insbesondere für die gesetzlichen Vorhaben, die den Verbraucherschutz, Datenschutz und in diesem Jahr aufgrund der COVID-19-Pandemie auch das Steuerrecht betrifft.
Konkret nannte Martin Lange das Gesetzesvorhaben des Bundesjustizministeriums „Faire Verbraucherverträge“ mit eventuellen Auswirkungen auf Vertragslaufzeiten und Telefonmarketing, die seit Jahren in Beratung befindliche eprivacy-Verordnung und die derzeitigen Überlegungen der Politik zu neuen Regelungen der Postzustellung.
In seinem Geschäftsbericht konkretisierte Ludwig von Jagow die politischen Themen, die für die Geschäftsstelle derzeit auf der Agenda stehen. Hierzu zählten auch Einzelfragen des Datenschutzrechtes. Zu den Verbraucherthemen hat der Verband, in personam Martin Lange und Ludwig von Jagow, Anfang September ein Gespräch mit Verbraucher-Staatssekretär Prof. Kastrop (BMJV) geführt und dort wertvolle Informationen erhalten sowie die Sicht der Branche darlegen können.
Finanzen auf einem guten Weg: Die neue Beitragsordnung wirkt
Im vergangenen Jahr wurde eine neue Beitragsordnung verabschiedet, die die Einnahmesituation strukturell verbessert. Finanzvorstand Wilfried Paepcke konnte daher neben dem Abschluss für 2019 einen optimistischen Ausblick auf dieses Jahr geben.
COVID-19: Auswirkungen auf Verband und WBZ-Abos
Die Sondersituation aufgrund der COVID-19-Pandemie hat sich laut Geschäftsführer L.v.Jagow positiv auf die Neuwerbung ausgewirkt wie die jüngst veröffentlichte halbjährliche WBZ-Auflagenstatistik auf der Basis von 293 WBZ-Zeitungs-und Zeitschriftentiteln belege.
Die Arbeitsgruppen haben laut Martin Lange in den vergangenen Wochen durch Videokonferenzen ihre Projekte im Rahmen der Verbandsstrategie weiterentwickeln können.
Die Pandemie habe jedoch im positiven Sinne „bei uns auch als Brennglas und Katalysator für die Digitalisierung gewirkt“, so Lange.
In dieser Krise und der dadurch noch weiter in den Vordergrund gerückten Bedeutung von unabhängigen Medien wird der Bundesverband Abonnement, so das Versprechen von Martin Lange, seinen Teil beitragen, dass Leser und Leserinnen auch zukünftig ihr Magazin oder E-Paper im Abonnement erhalten und genießen können.
ÖFFENTLICHER TEIL
Schlaglichter der Strategieprojekte
Verbände bleiben sehr wichtig, das war schon immer richtig, die jetzige Krise (Anmerkung: gemeint war natürlich Corona) lege es nur offen, so VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer als Gast-key note speaker des etwa 50 minütigen öffentlichen Programms:“ Das zeigt sich auch an der unkomplizierten Zusammenarbeit Ihres Verbandes mit dem VDZ in derzeit brennenden Fragen, die schnelle Antworten verlangen, so beispielsweise die Umsetzung der temporären Mehrwertsteuerabsenkung für Dauerlieferungsverhältnisse.“
Enge Abstimmung sei auch nötig, damit alle gemeinsam noch besser im Geschäft werden, erklärte Scherzer mit Bezug auf die Bemühungen um die schnelle Erstauslieferung.
Auflagenstatistik, Branchenregeln, Kennziffern (KPI), Datenaustauschstandards, Erstauslieferungszeiträume und die Marketing Power Woche waren die Schlaglichter der folgenden halben Stunde in Form von Vorträgen der jeweiligen Protagonisten Claudia Schatz (NVG), Andreas Hübel ( Leserservice), Martin Lange und Christian Süss (DPV)
Mit Dank an die jeweiligen Verantwortlichen der Arbeitsgruppen und zugleich der Bitte an alle Unternehmen, weiterhin ein Teil ihrer Arbeit in gemeinsame Branchenthemen zu investieren, endete eine als „rund“ empfundene Digital-Jahrestagung mit der Zusage, dass sich Verbandsarbeit noch sichtbarer auszahlen werde.
gez. Ludwig von Jagow
28.10.2020